Seit die Pazifisten-Partei Die Grünen dereinst wieder deutsche Soldaten in die Welt schickte, befindet sich Deutschland praktisch ununterbrochen im Krieg, verteidigt deutsche Wirtschaftsinteressen mit Waffengewalt gegen Konkurrenten und Störer oder aber steht an der Seite imperialistischer Bündnispartner.
Doch seit Reichspräsident Jockel Gauck auf der Münchener Kriesgpropagandakonferenz offen forderte, man müsse die Jammerlappen, die sich hinter der deutschen Geschichte verstecken, um damit nationale imperialistische Interessen zu torpedieren, einfach überhören, hat sich schon einiges getan. Mit einigen Jahren Vorlauf hat Deutschland eine Fünfte Kolonne in der Ukraine aufgebaut, mit Geldern unter anderem der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Vitali Klitschko eine eigene Partei spendiert hatte, und mit kräftiger Unterstützung der deutschen Medien, die aus einer verurteilten Wirtschaftsverbrecherin eine Märtyrerin machten. Diese hat nun, weil vor dem deutschen Volk noch immer nicht zu rechtfertigen ist, fremde Länder einfach zu annektieren, einen Volksaufstand provoziert, der die Hegemonie Deutschlands über das Land sichern soll. Russland, in dessen Einflusssphäre sich die Ukraine bisher befand, ist logischerweise nicht amüsiert und versucht einzugreifen – unter anderem mit militärischen Drohungen, um die russischstämmige Bevölkerung des Landes zu schützen, zumal gewalttätige Übergriffe gegen Russen im Lande bereits aktenkundig sind.
Damit sind die Voraussetzungen für ein eigenes Eingreifen deutscher Truppen für viele offenbar nun endlich gegeben: Putin, der forderte, die russischen Teile der Ukraine mögen doch über einen Verbleib bei der Ukraine demokratisch abstimmen, wird zum tyrannischen Spinner erklärt und einstmals aufrechte Pazifisten schreiben allen Ernstes:
Sollte der Westen die Krim den Russen überlassen? Auf keinen Fall. (taz online)
Die Heimatfront steht. Natürlich wird dies mit allerlei vermeintlich politisch-korrekten Verschwurbelungen gerechtfertigt, die so tun, als ging es um die kulturelle Integrität einer Minderheit, deren Zukunft nur in der Ukraine, nicht aber als souveräner Staat in der Einflusssphäre Russlands gesichert werden könne. Ganz so, als sei sie erst vor ein paar Wochen erst entstanden, seit die Hegemonie Russlands herausgefordert wurde.
So wird der Boden bereitet für eine expansive Politik militärischer Prägung: Deutschland entwickelt sich dorthin, wo es vor rund 150 Jahren schon einmal war – was damals in gleich zwei Weltkriegen gipfelte.
Ich würde ja sagen: Wehret den Anfängen! Aber das sage ich schon eine ganze Weile und es wird nur noch schlimmer: Die Anfänge haben wir bereits hinter uns gelassen.